Ökologie ist nur ein Teilgebiet, während Nachhaltigkeit als Ganzes zusätzlich auch wirtschaftliche und soziale Aspekte umfasst.
Ein klares Manko ist, dass der Begriff Nachhaltigkeit nicht geschützt ist. So wird unter anderem beispielsweise kritisiert, dass Biokraftstoffe, denen eine negative Umwelt- und Energiebilanz
bescheinigt wird, unter dem „Nachhaltigkeitsmäntelchen“ vermarktet werden. Denn Sprit aus Nahrungsmitteln herzustellen erzeugt mehr Kohlendioxid als herkömmlicher Treibstoff. Hinzu kommt bei
diesem Teilbereich dann noch die ethische Komponente „Ist es korrekt Nahrungsmittel als Motor-Energie zu verbrennen?“ sowie die Überlegungen, dass unter anderem durch die starke Nachfrage und dem
damit einhergehenden Verbrauch auch die Lebensmittelpreise ansteigen und Monokulturen entstehen.
“Best-in-Class” Ansatz: Hier finden nur die Besten einer Vergleichsgruppe Eingang ins Portfolio. Da keine Branchen per se ausgeschlossen werden, können sich hier auch Titel aus
der Ölbranche im Portfolio befinden.
Negativ-Screening-Ansatz: Bestimmte Branchen und Länder werden von vornherein ausgeschlossen, da sich deren Geschäftsmodell oder Politik nicht mit dem Anlagekodex vereinbaren
lässt. Dazu können Unternehmen aus der Porno-; Alkohol-; Tabak- , Glücksspiel oder auch Ölbranche gehören. K.O. Kriterien sind auch: Kinderarbeit, Rüstung, Kernenergie oder Chlorchemie.
Themenspezifischer Ansatz: Hier konzentriert man sich nur auf einen Teilaspekt des Nachhaltigkeitsuniversums wie Alternative Energien, Wasser oder Klimawandel.
Berücksichtigen bei der Unternehmensauswahl ökologische, soziale und ethische Aspekte gleichermaßen.
Wobei es oftmals keinen „puren“ Ansatz pur gibt, sondern die Ansätze innerhalb einiger Fonds auch gern mal miteinander gemischt werden. Es ist also schon wichtig, dass man die genaue
Anlagephilosophie bzw. die Zusammensetzung kennt, damit die grüne Anlage den persönlichen Kriterien entspricht.
Investments in Öko- und Nachhaltigkeitsfonds können sich doppelt lohnen:
Auf mittlere bis langfristige Sicht lassen sich attraktive Gewinne erzielen – gleichzeitig werden Unternehmen gestärkt, die sich ökologischen, sozialen, und ethischen Anforderungen stellen.
Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und wurde erstmals um ca. 1700 vom Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz in der Silberstadt Freiberg (Sachsen) "erfunden". Auch hier war der neue Begriff der Nachhaltigkeit ein Kind der Krise: nicht etwa die Erschöpfung der Silberlagerstätten sondern die sich schnell verschärfende Holzknappheit veranlasste den adeligen Forstmann zur Erarbeitung eines Nachhaltigkeitskonzepts zur dauerhaften Bereitstellung ausreichender Holzmengen für den Silberbergbau.
Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft bezeichnet eine Art und Weise der Holzwirtschaft, bei der der Waldbestand als natürliche Ressource für die Holzwirtschaft auf Dauer gesichert bleibt. So wird
z.B. immer nur soviel Holz geschlagen, wie durch Wiederaufforstung nachwachsen kann.
"Den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen" - so definierte eine UN-Kommission
unter Leitung der früheren norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland 1987 den Begriff, der bald darauf beim Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992 Karriere machte.