Herbsttagung der FinanzFachFrauen
Als Mitglied bei den FinanzFachFrauen, einem bundesweitem Zusammenschluss von Finanz- und Versicherungsexpertinnen, habe ich heute an unserer Herbsttagung im Hybrid-Format teilgenommen. Einige von uns waren vor Ort in Frankfurt und andere, so wie ich, waren online dabei. Eingebettet in die Tagung war die Jahreshauptversammlung. Dort ging es um spannende Vorhaben zum Thema „Finanzbildung für Frauen“, und damit unter anderem auch um ein würdevolles Leben im Alter. Ein Thema war natürlich auch unser Award „Geldverbesserin 2021“, an dem sich Frauen noch bis zum 12. Dezember 2020 beteiligen können.
Nachmittags stand dann das Thema „Nachhaltigkeit bei der Geldanlage“ auf dem Programm. Unter der Überschrift „ESG allein ist nicht genug – Aus dem Leben einer aktiven Fondsmanagerin“ haben Nicole Török, Nachhaltigkeitsspezialistin bei der Fondsgesellschaft ACATIS, und ihre Kollegin, die Fondsmanagerin Laetitia-Zarah Gerbes, berichtet, wie die Selektion von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen vor sich geht. Sie beziehen dabei nicht nur die Punkte ESG (Umwelt-Soziales-Unternehmensführung), sondern auch die SDG (Nachhaltigkeit-Entwicklung-Dienstleistungen) mit ein. Ein ESG-Rating ist der Blick zurück: Es ist ein bewährter Ansatz zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen oder CSR-Performance, Corporate Social Responsibility (Gesellschaftliche Verantwortung) eines Unternehmens. SDG-Rating ist hingegen der Blick nach vorne: Wie ist das Unternehmen aufgestellt, um Lösungen zu relevanten, globalen Nachhaltigkeitsherausforderungen zu leisten? Können Unternehmen durch ihre Geschäftsaktivitäten (Produkte/Dienstleistungen) positive Beiträge zur Erreichung der SDGs leisten? Ergänzend dazu haben sie einige sehr interessante Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit, Biotechnologie und IT vorgestellt. Diese Firmen haben unter anderen dafür gesorgt, dass ein bestimmter ACATIS Fonds aus dem Bereich Nachhaltigkeit zumindest in der Vergangenheit eine sehr gute Wertentwicklung verzeichnen konnte.
Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit?
Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und wurde erstmals etwa um die Zeit 1700 vom Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz in der Silberstadt Freiberg (Sachsen) „erfunden“. Auch hier war der neue Begriff der Nachhaltigkeit ein Kind der Krise: Die Holzknappheit veranlasste den adeligen Forstmann zur Erarbeitung eines Nachhaltigkeitskonzepts zur dauerhaften Bereitstellung ausreichender Holzmengen für den Silberbergbau. Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft bezeichnet eine Art und Weise der Holzwirtschaft, bei der der Waldbestand als Natürliche Ressource für die Holzwirtschaft auf Dauer erhalten bleibt. So wird beispielsweise immer nur so viel Holz geschlagen, wie durch Wiederaufforstung nachwachsen kann. „Den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“ – so definierte eine UN-Kommission unter Leitung der früheren norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland 1987 den Begriff, der bald darauf beim Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992 Karriere machte.
Kommentar schreiben